Ein Teil des Werkstückes im Hof, das im Rahmen der Sommerakademie enstanden ist.
Ein Teil des Werkstückes im Hof, das im Rahmen der Sommerakademie enstanden ist. Foto: Joachim Schultz-Granberg.

Neues Leben in alter Schule: Die Ruhrmoderne Sommerakademie im „Marschall 66“

Freiwillig zurück in die Schule? Aber gerne, dachten sich 50 Studierende von fünf (Hoch-)Schulen aus Marl, Köln, Dortmund, Münster und Kassel, die im Mai für eine Woche in die Hauptschule an der Kampstraße in Marl einzogen.

Das Werkstück sowohl im Inneren als auch im Äußeren der ehemaligen Hauptschule. Foto: Joachim Schultz-Granberg
Das Werkstück sowohl im Inneren als auch im Äußeren der ehemaligen Hauptschule. Foto: Joachim Schultz-Granberg

Unterricht findet hier aber schon seit Jahren nicht mehr statt; die Schule steht seit langem leer. Um Ideen für eine neue Nutzung zu finden, wohnten und arbeiteten die Studierenden im Rahmen der Ruhrmoderne Sommerakademie (RMSA) in den ehemaligen Klassenräumen. Sie erkundeten die Umgebung in der Marler Innenstadt und bauten die Schule zu einem temporären Studien- und Ausstellungsort um. Damit schufen sie den Auftakt für eine Reihe von kulturellen Zwischennutzungen im „Marschall 66“, so der neue Name des Schulgebäudes, der an den Architekten der Schule Günther Marschall und das Entwurfsjahr des Gebäudes 1966 erinnert.

Im Rahmen eines einwöchigen Bauworkshops verwirklichten die Teilnehmer ein multifunktionales Möbel, das diagonal durch die Innen- und Außenräume der Schule führt und als Theke, Tisch, Sitzgelegenheit, Bar und Aussichtsplattform fungiert. Parallel dazu wurden vor Ort die bereits seit April laufenden Semesterarbeiten zum Thema Ruhrmoderne weiter entwickelt. Der interdisziplinäre Austausch setzte sich auch beim gemeinsamen Essen, im Rahmenprogramm und abends fort. Denn die Teilnehmer arbeiteten nicht nur in der Schule, sondern lebten auf rund 2.000 qm zusammen, organisierten die eigene Verpflegung, Nachtwachen und Putzdienste. Die Sommerakademie wurde so zum Test, ob und wie das einstige Schulgebäude als Lebens- und Arbeitsort funktionieren könnte. Mit positivem Ergebnis: Die vielen kleinen Räume bieten genug Rückzugsmöglichkeiten, die große Pausenhalle eignet sich perfekt als Versammlungsort und Werkstatt und die Innenhöfe waren bei gutem Wetter und bester Stimmung durchweg belebt.

In einer zweiten Akademiewoche vom 23. bis 29. Juli 2017 werden die Mitwirkenden der RMSA eine Ausstellung im „Marschall 66“ gestalten, um ihre Ergebnisse öffentlich zu präsentieren. Bis dahin werden weitere Zwischennutzer einziehen und die gebauten Ergebnisse der RMSA in Gebrauch nehmen. Die Ruhrmoderne Sommerakademie ist Teil der Aktivitäten der Initiative Ruhrmoderne und soll einen öffentlichen Diskurs zur Nachnutzung des Hauptschulgebäudes, aber auch zu einer breiteren Auseinandersetzung mit der Architektur und Stadtplanung der Nachkriegsmoderne anregen. Studierende und Bewohner sollen für das baukulturelle Erbe dieser Epoche sensibilisiert werden und neue Ideen zur Umnutzung und zum „Weiterbauen“ entwickeln.

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